Der Gornergletscher: ein Eisriese im Wandel der Zeit
Geschichte 16
Der Gletscher am Gornergrat heisst Majesticus. Schon manchen Besucher hat er mit seiner weissen Masse und den tiefen Spalten, die sich durch das Eis ziehen, fasziniert. Heute ist er durch den Klimawandel bedroht.
Majesticus ist umgeben von 29 Viertausendern und fliesst bereits seit Tausenden von Jahren im Gebirge am Gornergrat. Durch seine imposante Präsenz hatte er stets grossen Einfluss auf die Menschen und die umgebende Flora und Fauna.
Dies belegen Zitate und Aussagen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die Majesticus seit Hunderten von Jahren beobachten. So beschrieb zum Beispiel der weitgereiste und bedeutende englische Mediziner und Hofarzt Dr. John Forbes 1848 das Panorama auf dem Gornergrat als «etwas vom Schönsten und Grossartigsten, was die ganze Erde zu bieten hat».
Der Kampf gegen das Verschwinden
Leider ist Majesticus heute vom Klimawandel bedroht. Noch vor 170 Jahren war er stolze 16 Kilometer lang und erstreckte sich fast bis Schweigmatten. Heute misst er noch rund 12 Kilometer und seine Masse nimmt laufend ab. Seit dem Sommer 2019 ist er nicht mehr mit seinem Nachbarn, dem Grenzgletscher, verbunden.
Majesticus kennen die meisten als Gornergletscher. Er ist ein Talgletscher und der Drittlängste der Alpen. Wenn zeitgenössische Beobachterinnen und Beobachter ihn vom Aussichtspunkt am Gornergrat aus betrachten und sehen, wie die Sonnenstrahlen auf das Eis treffen und das klare, blaugrüne Wasser des Gletschersees leuchtet, ist vielen nicht klar, dass auch sie im Kampf gegen seinen Rivalen helfen könnten.