François Gos: Ein Künstler inspiriert von Zermatt
Geschichte 25
Der Maler François Gos hat seine Kunst der Zermatter Bergwelt verschrieben. Wie tief sie ihn berührte, zeigen nicht nur seine Arbeiten, sondern auch sein 1925 erschienenes Buch.
Kindheit in den Bergen
Es war ein sonniger Tag, als François Gos im Jahr 1880 in Genf in eine Künstlerfamilie geboren wurde. Von klein auf war er ein kreativer Geist, der sich in vielen Bereichen der Kunst ausprobierte und sich später als Maler einen Namen machte. Besonders sein Vater Albert, der ebenfalls Maler war, prägte ihn und er weckte in ihm die Liebe zur Berglandschaft.
Die Familie Gos verbrachte oft ihre Ferien in Zermatt und verliebte sich in die atemberaubende Landschaft rund um das Matterhorn. Vater Albert wurde durch diese Gegend inspiriert und malte in seinem Leben über tausend Bilder des berühmten Berges.
Arbeiten für die Gornergrat Bahn
François selbst war von der Schönheit der Region ebenso begeistert. Er gestaltete mehrere Plakate für Zermatt und die Gornergrat Bahn, in denen er eine besondere Fähigkeit dafür bewies, die Essenz von Zermatt und der Bergwelt in seinen Werken festzuhalten und sie so lebendig zu machen.
François Gos als Zeitzeuge
In seinem 1925 erschienen Buch «Zermatt und sein Tal» schrieb er zum Gornergrat: «Um einen vollständigen Eindruck dieser wunderbaren Gegend zu bekommen, müsste man sie im Flugzeug überfliegen, oder, was einfacher ist, sie vom Gornergrat aus betrachten, wo ein überraschendes Bild vor dem Beschauer sich ausbreitet. Dem, der die Bahn zum Gornergrat benützt, unterbrechen zunächst noch Tunnels die Folge des Panoramas. In der Dunkelheit wechselt der Zug seine Richtung. Man ist verwirrt in all dem Rütteln und Dröhnen. Manchmal hebt sich eine bestimmte Form von den fliehenden Wänden ab, einförmige Flächen, Grau in Schwarz. Dann erscheint plötzlich eine helle Stelle, vergrössert sich zu einem Kreis und wird zur blendenden Helligkeit eines Sonnentages. Jetzt tauchen auch die Arven auf mit ihrem dunklen Gerät, und hinter ihnen überall die Schneegipfel, bis die scharf ausgeprägte Waldgrenze das Grün verdrängt und das strahlende Weiss uneingeschränkt zur Herrschaft gelangt.»
François’ Kunst war eine Hommage an die Schönheit der Schweizer Berge und an die Menschen, die in dieser wunderschönen Landschaft leben.