Lötschberg Eröffnung
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Schneller auf dem Gornergrat

Geschichte 110

1913 brauste der erste Zug durch den Lötschbergtunnel. Dank dem Eisenbahntunnel wurde die Reisezeit aus der Deutschschweiz ins Wallis deutlich verkürzt. Ein grosser Vorteil für die Gornergrat Bahn. 

Vor 110 Jahren eröffnete die Bahngesellschaft BLS mit dem 14,6 km langen Lötschbergtunnel eine Verbindung zwischen den Kantonen Bern und Wallis. Der Eisenbahntunnel zwischen den Orten Kandersteg und Goppenstein ist das Herzstück der Lötschberg-Bergstrecke und verkürzt seit seiner Eröffnung die Reisezeit zwischen den Regionen deutlich. 

3.5 Stunden weniger Reisezeit 

Die neue Verbindung ist sehr zum Vorteil der Gornergrat Bahn. Im Buch «Gornergrat Chronik» heisst es: 

«Die Schweizer besuchen den Gornergrat noch viel zu wenig! […] Man sieht den Grund in der zeitraubenden Zufahrt: Von Zürich nach Zermatt 11 Stunden, von Bern 8 Stunden. Mit der Eröffnung der Lötschbergbahn werden sich die Reisezeiten aus der Nord- und Ostschweiz um 3,5 Stunden verkürzen.»  

Und es half. Im Geschäftsbericht der Gornergrat Bahn von 1913 steht, dass die Eröffnung des Lötschbergtunnels, die Mitte der Sommersaison erfolgte, eine erfreuliche Zunahme an Reisenden brachte.  

50 Millionen verladene Autos 

Die Möglichkeit, sich mit dem Auto unter dem Lötschberg durchfahren zu lassen, wurde mit der Zunahme des Individualverkehrs immer reger genutzt: 1970 konnte die BLS im Herbst den millionsten Autoverlad feiern. Ein Anlass, der gebührend gefeiert wurde: 

Direktor Anliker überreichte dem «Millionär» Ernst Bart aus Spreitenbach eine goldene Armbanduhr mit Widmung. Mit Blumen empfangen und mit sinnigen Geschenken bedacht wurden auch die Insassen zweier weiterer Autos: ein Ehepaar aus Mannheim und zwei Freunde aus Turtmann im Oberwallis.
Der Bund, 9. September 1970

Der Verkehr auf der rollenden Strasse am Lötschberg nahm über die Jahre sprunghaft zu. 1960 waren es 13 000 Autos, 10 Jahre später eine Million und 2018 wurden 50 Millionen verladene Autos am Lötschberg gezählt. 

Das Wallis wird zum Vorort 

Im Rahmen des Schweizer Grossprojektes «Neue Alpentransversale» (NEAT), mit dem der Nord-Süd-Transitverkehr mit der Eisenbahn verbessert wird, wurde 2007 der 34,6 Kilometer lange Lötschberg-Basistunnel eröffnet. Damit verringerte sich die Reisezeit für den Personenverkehr enorm. In Zahlen: 33 statt wie zuvor 56 Minuten dauert die 74 Kilometer lange Fahrt von Spiez nach Brig oder umgekehrt. Damit wurde das Wallis zur Agglomeration von Bern, Zürich und Basel.  

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