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Die Entdeckung der Dufourspitze

Geschichte 55

In den 1850er Jahren war Johann Jakob Weilenmann ein bekannter Alpenwanderer und Alpinist. Gemeinsam mit dem späteren Nationalrat Johan Bucher bestieg er die höchste Bergspitze der Schweiz und setzte sich für deren Benennung in «Dufourspitze» ein.

Erstbesteigung des Monte Rosa

Am 31. Juli 1855 gelang fünf englischen Alpinisten mit drei Bergführern aus Lauterbrunnen und Zermatt die Erstbesteigung der Monte-Rosa-Spitze (4634 m ü. M.), dem höchsten Punkt der Schweiz.

Zehn Tage später erschien der bekannte St. Galler Alpenwanderer Johann Jakob Weilenmann (1818-1896) im Hotel Riffelhaus auf dem Riffelberg mit dem Ziel, gemeinsam mit seinem Begleiter Johan Bucher den Monte Rosa zu besteigen.

Stockhorn als Trainingstour

Wegen des unsicheren Wetters verschoben Weilenmann und Bucher den Aufstieg. Stattdessen entschieden sie sich, auf den Gornergrat zu wandern. Da sich das Wetter leicht besserte, entschlossen sie sich, dem Hohtälligrat zu folgen und weiter zum Stockhorn (3532 m ü. M.) zu steigen, die «einladend vor uns lagen».

Weilenmann schrieb später, dass die Tour für Bergerfahrene ganz leicht zu machen sei. Oben angekommen freute er sich an der wundervollen Rundsicht.

Das Stockhorn ist nach Nord, Ost und Süd und zum Teil auch gegen Westen von stundenweiten Gletschern und Firnfeldern umgeben, deren Weiss nirgends von Fels unterbrochen wird.
Johann Jakob Weilenman

Weilenmann konnte sich damals nicht vorstellen, dass rund hundert Jahre später die Gornergrat Bahn das Stockhorn mit einer Luftseilbahn bequem und rasch zugänglich machen würde.

Erfolgreiche Zweitbegehung des Monte Rosa

Am 14. August 1855 gelang ihm zusammen mit Bucher, einem deutschen und zwei englischen Touristen sowie vier Zermatter Bergführern die zweite Besteigung des Monte Rosa.

General Dufour als Namensgeber

Bucher wurde zwei Jahre später in den Nationalrat gewählt. In dieser Funktion veranlasste er 1863 gemeinsam mit Weilenmann einen Bundesratsbeschluss, nach dem die höchste Bergspitze der Schweiz als «Dufourspitze» benannt wurde.

Die Benennung zeichnete die Anerkennung der Verdienste des Generals G. H. Dufour um die Kartographie aus. Als Generalstabschef gab Dufour die Erstellung einer topographischen Karte der Schweiz (1:100°000) in Auftrag, auch bekannt als Dufourkarte. Sie war das erste amtliche Kartenwerk, das die gesamte Schweiz abdeckte.

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