Moschus-Schafgarbe
Achillea erba-rotta subsp. moschata (Wulfen) Vacc
Im Wallis nennt man sie Bisamschafgarbe und im Berner Oberland Gabüse – vielen sind die duftenden Blätter dieser Art auch als Genepi, Genipi oder Iva bekannt. Manch einer schätzt den angenehmen herben Geschmack dieser Schafgarbe im Grappa und im Graubünden bringt man sie mit Berggeistern in Verbindung und nennt sie dort Wildfräuleinkraut oder Wildmännli-Chrut.
Die Moschus-Schafgarbe ist eine mehrjährige Pflanze die bis ca. 25 cm hoch wird und leicht an ihren fiederschnittigen, stark aromatischen Blättern erkannt werden kann. Sie gehört zur riesigen Familie der Korbblütler und die weissen Blumenschirmchen bestehen aus vielen Köpfchen die wiederum aus vielen Einzelblüten bestehen – wer sie mit der Lupe betrachtet, kommt gar nicht mehr aus dem Staunen. Ebenfalls mit einer Lupe sieht man die unzähligen Drüsen an den Blättern am besten. Die auffälligen «Punkte» sind spezielle Ölspeicher, in den das aromatische Öl eingelagert ist
Facts and Figures
Die Blätter dieser Art werden in der Volksheilkunde bei Appetitlosigkeit, Erkrankungen von Magen, Darm und Leber, aber auch bei Nervenschwäche und äusserlich als Wundmittel verwendet. Heute ist das aber etwas in Vergessenheit geraten und die Pflanzen wird vor allem noch zum Würzen von Likören und in Alpenbitter verwendet. Angeblich wurde sie früher auch als Abtreibungsmittel propagiert und der weit verbreitete Name Iva soll sich vom Lateinischen abigere = abtreiben ableiten. Andere Volksnamen wie «Frauenraute» stammen vielleicht von diesem Brauch ab.
Verbreitung
Die Moschus-Schafgarbe ist in den Schweizer Alpen weit verbreitet und findet sich besonders auf kalkarmem Untergrund. Die Art ist im ganzen Alpenbogen verbreitet, besonders aber in den östlichen Teilen. Sie ist eine typische Bewohnerin von lockeren Schuttböden und hat eine wichtige Funktion, in dem sie diese Böden mit ihrem Wurzelwerk zusammenhält. weitere Informationen