Zahnstange der Gornergrat Bahn mit Matterhorn im Hintergrund
Back

10 600 Zahnstangen bei der Gornergrat Bahn

Geschichte 114

Abnützung gibt es nicht nur bei menschlichen Zähnen: Davon betroffen sind auch die Zahnstangen der Gornergrat Bahn. 

Seit ihrer Eröffnung 1898 fährt die Gornergrat Bahn auf der gesamten Strecke von Zermatt bis auf den Gornergrat mit dem Zahnrad. Um das reibungslose Funktionieren der Bahn zu gewährleisten, sind regelmässige Erneuerungen bei der Infrastruktur Pflicht. So auch ab 2012 als in einem 4-jährigen Projekt die Zahnstangen teilweise ersetzt wurden. 

28 Kilometer Zahnstange 

Melanie Truffer, damalige Leiterin Unternehmenskommunikation der Bahn, beschrieb 2013 - 114 Jahre nach der Eröffnung der Bahn - das Projekt in der Mitarbeiter-Zeitung «Pantograph»:  

«Eine Strecke von 9,3 Kilometer überwindet ein Fahrgast auf der Reise von Zermatt auf den Gornergrat.» Die gesamte Länge der Zahnstangen misst jedoch mit 28 Kilometern mehr als das Dreifache.  

Truffer erklärte dies wie folgt: «Dies mag erstaunen! Zählt man jedoch sämtliche Kreuzungsstellen, Stationen, Doppelspurabschnitte und den Fakt der doppelten Zahnstange mit, kommt man tatsächlich auf eine Zahnstangenlänge von 28 Kilometern. Eine einzelne Zahnstange misst 2,64 Meter und wiegt 67 Kilogramm, das heisst rund 10 600 einzelne Zahnstangen sind bei der Gornergrat Bahn eingebaut, diese wiegen im Total rund 710,6 Tonnen.» 

Zahn auf Zahn führt zur Abnützung 

Truffer schrieb weiter: «Bei der Befahrung der Zahnstangen nützt das Zahnrad die Zahnstangenzähne ab. Sowohl bei der Tal- als auch der Bergfahrt wirken die Kräfte des Zahnrands auf die untere, also die talwärts-zeigende Seite der Zahnstangenzähne.» 

Gedreht oder ersetzt? 

«Aus diesem Grund ist es möglich, die Zahnstangen nach einer rund 10-jährigen Nutzung, statt zu ersetzen zu drehen, d. h. sie werden ausgebaut und umgekehrt wieder eingebaut. Durchschnittlich sind die Zahnstangen während 20 Jahren im Betrieb.» 

Im Jahr 2015 schloss die Gornergrat Bahn die Erneuerungsarbeiten ab, die Kosten für die Arbeiten betrugen rund CHF 2,5 Millionen. 

Gefällt dir dieser Inhalt?