Unterwegs mit eigener Wasserkraft
Geschichte 40
Die Gornergrat Bahn ist ein technisches Meisterwerk. Die Entscheidung, sie als elektrische Zahnradbahn zu betreiben, war damals evolutionär. Doch damit nicht genug: Die Geschäftsleitung wollte den Strom dafür aus Wasserkraft gewinnen. Ein mutiger Schritt, denn Strom war in den Bergen damals noch keine Selbstverständlichkeit.
Verantwortungsvolle Aufgaben
Die zwei Mitarbeitenden Bernhard und Peter waren sich der Wichtigkeit ihrer Aufgaben bewusst. Bernhard war der Mann für alles, was mit Wasser zu tun hatte. Er war für die Entnahme des Wassers vom Findelbach zuständig und konstruierte eine eigene Fassung für die Druckleitung zum Wasserwerk «Kraftstation». Das überschüssige Wasser bildete den wunderschönen Wasserfall vor der Station. Bernhard musste täglich den Sand bei der Wasserfassung entfernen bis 1922 eine automatische Entsandungsanlage gebaut wurde.
Krafthaus in Zermatt
Peter überwachte als Elektriker die Stromproduktion in der Zentrale. Bereits zu Beginn erzeugte das Kraftwerk Wechselstrom mit einer Frequenz von 40 Hertz. Das Wasser trieb drei Generatoren à 180 Kilovoltampere (KVA) an. Im Jahr 1929 wurde das Kraftwerk um fünf Transformatorstationen erweitert, wobei die Frequenz auf 50 Hertz angepasst wurde.
Vom Stromerzeuger zum Eventlokal
1933 wurde das Wasserkraftwerk stillgelegt. Seitdem bezieht die Gornergrat Bahn 100% der Wasserkraft aus dem Elektrizitätswerk Zermatt.
2014 wurde die Zentrale unter dem Namen «Turbina» zu einem Eventlokal umgebaut und ist bis heute ein beliebter Ort für Feiern und Veranstaltungen. Die alten Generatoren können dort bestaunt werden.
