Echte Raritäten
Botanische und mineralische Seltenheiten.
Botanische und mineralische Seltenheiten.
Wer vom Gornergrat zum Riffelsee und weiter zur Riffelalp wandert, entdeckt einen grossen floristischen Reichtum. 38 Viertausender schirmen von drei Seiten das Mattertal vor Niederschlägen ab und sorgen für ein enorm trockenes Klima, auch in Höhenlagen.
Beste Voraussetzungen für botanische Seltenheiten, die weltweit nur in der Region Zermatt vorkommen. Die Felshänge des Gornergletscher-Gebietes sind zudem Fundorte für Mineralien.
Himmelsherold
Eritrichium nanum
Vielleicht schon auf dem Gornergrat, aber spätestens am anschliessenden Gornergrat-Südhang kann man die attraktive Polsterpflanze sichten. Der Himmelsherold ist wahrscheinlich vor der letzten Eiszeit aus Zentralasien eingewandert und übersteht die unwirtlichen Bedingungen auf Gipfeln, die eisfrei blieben. Seine Blüten ähneln dem Vergissmeinnicht und zeigen sich zwischen Juli und August.
Alpen-Steinkraut
Alyssum alpestre
Eine schöne Kriechpflanze, die in der Schweiz nur an einem Ort beheimatet ist – dem Gornergrat-Südhang. Die gelben Blüten des Alpen-Steinkrauts wachsen in traubigen Blütenständen und sind im Juli und August zu bewundern.
Hallers Greiskraut
Senecio halleri
Das Greiskraut zählt zu den endemischen Arten. Das heisst, dass es nur in der Grenzregion Wallis-Italien vorkommt. Mit etwas Glück und achtsamen Blick begegnet es dir auch am Südhang des Gornergrats. Der Name ist von den weissen Pappushaaren inspiriert, die an die Kopfbedeckung eines Greisen erinnern. In Blüte zeigt sich die Pflanze zwischen Juli bis August.
Scheuchzers Wollgras
Eriophoretum scheuchzeri
Am Ufer des Riffelsees kann man sie schon von weitem entdecken: Die flauschigen weissen Wattebäuschchen des Scheuchzers Wollgras. Am Gornergrat hält das Wollgras sogar den Höhenrekord – in bis zu 3’000 Meter Höhe wächst das Sauergras. Die kugeligen Ähren kommen in der Blütezeit zwischen Juni und August zum Vorschein.
Doldentraubiges Täschelkraut
Thlaspi lerescheanum
Ein seltener Fund auf den Feinschutthalden entlang des Wanderweges vom Gornergrat zum Riffelsee: Das Doldentraubige Täschelkraut wächst auf Schutt und in hochalpinen Felsritzen. Als sogenannter Schuttwanderer bildet es lange, unterirdische Kriechtriebe. So können sie den Schutt regelrecht «durchwandern» und sich wieder bewurzeln.
Gefranste Segge
Carex fimbriata
Dieser Felsspalten-Spezialist trotzt klimatisch extremen Bedingungen und ist meist an Gebiete mit serpentinhaltigen Gesteinen gebunden. Auf dem Weg vom Riffelsee zur Riffelalp lohnt sich ein Abstecher zum kleinen Aussichtspunkt am Gagenhaupt, wo sich die 10 bis 40 Zentimeter hohe Pflanze leicht entdecken lässt.
Niedrige Rapunzel
Phyteuma humile
Die sehr seltene Felsspaltenpflanze ist in der Region Zermatt schon lange zuhause. Selbst die Eiszeit vor 10’000 Jahren überdauert sie auf Berggipfeln und einigen süd- bis südwestgerichteten Hängen, die aus dem Eismeer ragten. Ein guter Entdeckungsort für die Niedrige Rapunzel ist der kleine Aussichtspunkt des Gagenhaupts – zu erreichen über einen Abstecher vom Riffelseeweg in ca. fünf Minuten.
Lazulith
Der Name des meist blauen Minerals ist aus dem arabischen Wort für Himmel abgeleitet.
Vesuvian
Ein eher selten vorkommendes Mineral, das erstmals in der Nähe des Vesuvs entdeckt wird.
Diopsid, Hessonit mit Klinochlor
Die Kristalle unterschiedlicher Mineralarten sind zu einem Mineralaggregat verbunden. Im Sammlerjargon wird dies auch als «Stufe» bezeichnet.