Bhe 4/8 Findelbachbrücke
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Neue Doppeltriebwagen als innovative Meilensteine

Geschichte 67

Im Frühjahr 1990 bestellte die Gornergrat Bahn vier neue Doppeltriebwagen. Bevor die Bahn diese jedoch einsetzten konnte, waren diverse Anpassungen nötig. 

Doppelte Geschwindigkeit 

Die Bahn bestellte das neue Rollmaterial bei der SLM Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik AG und der ABB Verkehrssysteme AG. Für Walter Steinacher, Projektleiter bei der SLM ein interessanter Auftrag. Denn die Züge sollten mit der doppelten Geschwindigkeit fahren (28 km/h). Auch musste er unter anderem den wagenbaulichen Teil, den Fahrgastraum und den Führerstand neu konzipieren. 

Jubiläumslok für die SLM 

Steinacher war mit dem Resultat zufrieden. Für ihn war die Auslieferung des Triebwagens 3054 ein spezielles Ereignis: es war das 5500ste Fahrzeug, welches die SLM an Kunden auslieferte. Das Schild dieses speziellen Anlasses können aufmerksame Betrachter auf dieser Lokomotive nach wie vor entdecken. 

Zahlreiche Anpassungen notwendig 

Ab der Wintersaison 1993/94 nahm die Gornergrat Bahn die neuen hochmodernen und komfortablen Doppeltriebwagen (3051 – 3054) in Betrieb. Damit die leistungsfähigen Triebwagen verkehren konnten, waren diverse Massnahmen nötig: Die Bahn musste die Energieversorgung und die Stationen (Verlängerung der Stationsgeleise und Perrons) anpassen sowie den Depotstollen für die Remisierung der Züge auf 240 m verlängern . Da die neuen Triebzüge Brutto über 67 Tonnen schwer waren, war eine Verstärkung des Findelbachviadukts nötig. 

Dreissig Prozent mehr Kapazität 

Mit den vier neuen Doppeltriebwagen erhöhte sich der Platzangebot des gesamten Rollmaterials von 2760 auf neu 3784 Plätze. Die Gornergrat Bahn konnte damit neu eine Transportleistung von rund 2400 Personen pro Stunde ab Zermatt anbieten. 

Einführung der Doppeltraktion 

Wie Hans Tribolet, damaliger Leiter von Rollmaterial & Traktion, berichtet, wurde die Idee diskutiert, zwei Doppeltriebwagen zusammenzuhängen. Die Bahn führte die Doppeltraktion 1998 mit den vor fünf Jahren gelieferten Fahrzeugen ein. Neu steuerte damit ein Lokführer zwei gekuppelten Züge mit 512 Plätzen. Auch heute fahren die Triebwagen der Gornergrat Bahn, ausser bei geringer Nachfrage, in Doppeltraktion. 

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