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Bahnbetrieb nur im Sommer – unvorstellbar!?

Geschichte 122

Zu Beginn fuhr die Gornergrat Bahn lediglich zwischen Juni und September, sprich an 122 Betriebstagen. Erst 1928/29 fuhren die Züge erstmals auch in der Wintersaison. Fahrten lediglich im Sommer sind heute undenkbar. Mit Daniel Luggen, Kurdirektor der Destination Zermatt-Matterhorn, haben wir das Szenario trotzdem durchgespielt. 

Was würde es für den Tourismus bedeuten, wenn wir vom Ganzjahresbetrieb wieder auf 122 Betriebstage wechseln würden? 

Daniel Luggen: «Ich denke, unsere ganze Lebensgrundlage würde sich verändern. Heute können wir das ganze Jahr im Tourismus arbeiten und davon leben. Früher war dies ein Nebenerwerb. Wenn wir den Tourismus heute wieder so betrachten müssten, würde das bedeuten, dass wir uns alle einen anderen Job suchen müssten. Oder uns Tiere wie Kühe oder Ziegen anschaffen und uns der Landwirtschaft widmen.»  

Was würden Sie für einen Job wählen, wenn der Tourismus nur noch nebenbei laufen würde? 

Daniel Luggen: «In den 122 Tagen würde ich im Tourismus arbeiten, vielleicht in der Information. Denn dann bräuchte man wahrscheinlich keinen Kurdirektor mehr, der in der ganzen Welt Werbung macht und könnte sich lokal genug beschäftigen. Ich besitze aktuell vier Kühe. Ich würde mir noch vier weitere kaufen und mich wahrscheinlich den Rest des Jahres um die Kühe kümmern. Irgendwo auf einer schönen Alp heuen und die Tiere versorgen.» 

Welche Bedeutung hat die Gornergrat Bahn für die Region? 

Daniel Luggen: «Die Gornergrat Bahn ist ein Aushängeschild unserer Destination. Sie ist weltweit bekannt und ein beliebter Ausflugspunkt. Viele Menschen kommen ganz klar nach Zermatt, um den Ausflug zum Gornergrat zu machen, die Gletscher zu besichtigen und das schöne Panorama zu geniessen. Demzufolge ist auch die Zusammenarbeit mit der Gornergrat Bahn für uns sehr wichtig. Wir können durch die Zusammenarbeit Hand in Hand auf dem Markt arbeiten, unsere Destination bekannt machen und Menschen dazu motivieren, ihre Ferien hier bei uns zu verbringen.» 

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