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Winterbetrieb stellt höhere Ansprüche an das Rollmaterial

Geschichte 47

Wenige Jahre nachdem die Gornergrat Bahn begonnen hatte, die Gäste auch im Winter zu befördern, kamen die Verantwortlichen im Jahr 1944 zum Schluss, dass das Rollmaterial für den Winterbetrieb verbessert werden musste. Für diese anspruchsvolle Aufgabe vergaben sie einen Auftrag an Kurt Wullschleger. Die Aufgabe war schwierig, denn sie hatten mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. 

Züge für den Sommer 

Die Gornergrat Bahn verkehrte die ersten 30 Jahre ausschliesslich im Sommer. Entsprechend beschaffte die Bahn damals Fahrzeuge für den Sommerbetrieb. Die fünf Rowan-Kompositionen genügten aber den gestiegenen Anforderungen für den Winterbetrieb bald nicht mehr. Es galt, das Rollmaterial neu zu konzipieren. 

Wohldurchdachte Konzeption 

Den Auftrag neue Triebwagen für die Gornergrat Bahn zu entwickeln, erhielt Kurt Wullschleger, ein talentierter Maschineningenieur. Die grösste Herausforderung war, die Anforderungen des Winter- als auch des Sommerbetriebs abzudecken. Ausserdem war es wichtig, dass die Fahrgäste jederzeit eine ungestörte Aussicht auf die umliegende Berglandschaft hatten. Die Lösung: ein Leichttriebwagen mit 56 Sitz- und 54 Stehplätzen. Die Konstruktion der rahmenlosen Seitenfenster gewährleistete einen freien Blick auf die schöne Landschaft. 

Fahrzeit fast halbiert 

Eine weitere Anforderung war die effiziente Ein- und Ausstiegsmöglichkeit für die Skifahrer. Wullschleger löste dieses Problem mit drei seitlich angeordneten Türen, wobei die mittlere eine besonders breite Doppeltür war. Der Wagenkasten wurde zudem höher konstruiert, um den Skifahrern Platz zum Mitführen ihrer Skis zu bieten. Die neuen Triebwagen erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 14.5 km/h und die Fahrzeit konnte mit rund 41 Minuten fast halbiert werden, was speziell für den Winterbetrieb wichtig war. 

Ab 1947 im Einsatz 

Im Sommer 1947 wurden die ersten beiden neu entwickelten Triebwagen in Betrieb genommen. Bis 1965 kamen nach und nach weitere zehn Leichttriebwagen dazu. Die Entwicklungsarbeit von Wullschleger hat sich gelohnt, denn alle formulierten Anforderungen konnten erfüllt werden. Die Fahrgäste profitierten vom neuen Komfort, die neuen Triebwagen steigerten die Effizienz und ermöglichten es der Gornergrat Bahn, ihren Betrieb im Sommer und Winter reibungslos durchzuführen. 

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