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Eine Königin auf Bergtour

Geschichte 89

Im 19. Jahrhundert war Königin Margarethe von Italien eine begabte Alpinistin. 1889 begab sie sich bei ihrem Besuch in Zermatt auf den Gornergrat und veranlasste den Bau einer Berghütte, die auch heute noch ihren Namen trägt.  

Königlicher Besuch in Zermatt 

Im August 1889 verbrachte Königin Margarethe von Italien sieben Tage in Zermatt. Sie und ihre Entourage übernachteten im Hotel Mont Cervin. Während vier Tagen begab sich die Monarchin auf Bergtour zu Fuss und zu Pferd und durchstieg auch die Gornerschlucht.  

Hoch zu Ross auf den Gornergrat 

Während ihres Aufenthaltes besuchte Königin Margarethe auch die Riffelalp und das Hotel Riffelhaus. Denn nicht einmal die schlechte Witterung mit Schneefall bis auf den Gornergrat hielt die Königin davon ab, zu Pferd den Gornergrat zu erklimmen.  

Auf dem Rückweg nach Italien nächtigte die Delegation in der Theodulhütte und bestieg von dort das auf 4166 m ü. M. gelegene Breithorn. Tags darauf erreichte sie über den Theodulpass das italienische Dörfchen Gressoney im Aostatal. 

Bergsteigerunterkunft auf über 4500 m Höhe 

Nach Königin Margarethes Besuch beschloss 1889 die Delegiertenversammlung des Club Alpino Italiano den Bau einer Bergsteigerunterkunft und Forschungsstation auf Signalkuppe (4554 m ü. M.), einem Gipfel des Monte Rosas.  

1891 wurde das 35 Quadratmeter grosse Gebäude aus Pechkiefer in Gressoney provisorisch zusammengebaut, damit Königin Margarethe – die Spenderin der Hütte – dort die Namenstaufe durchführen konnte. Beim Aufbau 1893 auf der Signalkuppe wurde die Hütte im Fels verankert und mit einer Kupferverkleidung gegen Blitzschlag geschützt. Am 18. August bestieg die Königin den Gipfel der Signalkuppe persönlich und nächtigte in der Hütte. 

Neubau 1980 der Capanna Regina Margherita 

1980 baute der italienische Alpenclub die heutige Hütte. Der dreistöckige doppelwandige Holzbau wurde wie bereits sein Vorgängermodell mit einem Kupfermantel versehen, der die Hütte gegen elektrische Felder abschirmt, wie sie bei Blitzeinschlägen vorkommen. Noch heute beherbergt die Berghütte wissenschaftliche Einrichtungen für höhenmedizinische Experimente. 

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