Der höchste Alpingarten Europas

Ein stilles Naturwunder

Auf 2'800 Metern Höhe, direkt bei der Station Rotenboden, liegt ein botanisches Juwel: der höchstgelegene Alpingarten Europas. Hier entfaltet sich ein stilles Schauspiel seltener und widerstandsfähiger Alpenblumen – Überlebenskünstler in rauer Höhe. Zwischen Matterhorn, Riffelhorn und Riffelsee lässt sich eine einzigartige Flora entdecken, die sich nur wenige Wochen im Jahr – von Juli bis Mitte August – in voller Blüte zeigt.

Was hier wächst, ist nicht nur schön, sondern auch selten und schützenswert. Über 100 alpine Pflanzenarten haben sich an das extreme Klima angepasst und trotzen Sonne, Wind und Trockenheit. Viele von ihnen findet man sonst kaum in vergleichbarer Höhe. Diese Pflanzen sind kleine Kämpfer – und sie verdienen unseren Respekt.

Entdecken, staunen, schützen

Die Wege durch den Alpingarten führen mitten durch eine der artenreichsten Regionen der Schweizer Alpen. Schautafeln mit QR-Codes geben spannende Einblicke in die Pflanzenwelt – einfach mit dem Smartphone scannen und mehr erfahren.

Damit die empfindliche Natur erhalten bleibt, gelten ein paar einfache, aber wichtige Regeln:

  • Bleib auf den Wegen – jeder Schritt abseits kann Schaden anrichten.

  • Pflücken verboten – die Pflanzen gehören hierher, nicht ins Gepäck.

  • Hunde gehören an die Leine, Kinder an die Hand.

  • Kein Müll, keine Spuren – die Natur soll bleiben, wie du sie vorgefunden hast.

So hilfst du mit, dieses fragile Naturerbe zu bewahren.

Alpenblumen im Wohnzimmer? Augmented Reality macht’s möglich

Wer die Alpenblumen verpasst oder sie später noch einmal sehen möchte, kann sie dank Augmented Reality (AR) jederzeit erleben – ganz egal, wo. Über dein Smartphone werden digitale Modelle der Pflanzen in deine reale Umgebung projiziert. So kannst du die zarten Blüten in 3D betrachten, drehen und entdecken – als wärst du wieder vor Ort.

Einfach Link öffnen, Anleitung folgen – und staunen.

Mehr als ein Garten: Ein Ort der Extreme

Die Lage des Alpingartens ist so spektakulär wie seine Flora. Neben einem BLN-Gebiet (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler) gelegen, bietet der Gornergrat einen eindrücklichen Mix aus Panorama, Pflanzenvielfalt und geologischer Besonderheit. In diesem Gebiet finden sich zahlreiche Pflanzenarten, die schweizweit einzigartig sind.

Das Klima ist hart – und doch überraschend mild für die Höhe. Die Südlage, viele Sonnenstunden und trockene Verhältnisse fordern die Pflanzen aufs Äusserste heraus. Und genau deshalb wachsen hier Arten, die es nirgendwo sonst in dieser Höhe gibt – darunter sogar eine Lärche auf 2'800 Metern.

Selbst Geologen geraten ins Schwärmen: Das Grüngestein und die basischen Böden schaffen Raum für eine seltene Kalkflora – ein weiterer Grund, warum der Alpingarten so einzigartig ist.

Dein Ticket zum Alpingarten

Der Alpingarten liegt direkt an der Station Rotenboden. Wenn du zum Gornergrat fährst, um das unvergleichliche Panorama zu geniessen, kannst du einen Zwischenstopp im Alpingarten einlegen. Mit deinem Retourticket kannst du an jeder Station beliebig aus- und wieder einsteigen.

Gemeinsam schützen, was uns wichtig ist

Nachhaltigkeit ist für die Gornergrat Bahn mehr als ein Versprechen – es ist gelebte Verantwortung. Darum engagieren wir uns im Rahmen der Initiative myclimate «Cause We Care» aktiv für den Klimaschutz. Mit einem freiwilligen Beitrag kannst auch du mithelfen, die CO₂-Emissionen deines Besuchs zu reduzieren.

Bei jedem Online-Kauf hast du die Möglichkeit, mit einem freiwilligen Beitrag von 2 Franken aktiv zum Klimaschutz beizutragen – ganz einfach und automatisch vorausgewählt. Wenn du möchtest, kannst du diesen Betrag mit einem Klick abwählen.

Auch vor Ort kannst du mitmachen: Im Sommer findest du im Alpingarten Informationstafeln mit QR-Codes, über die du deinen Beitrag direkt und individuell leisten kannst – in frei wählbarer Höhe und ganz bequem während deines Spaziergangs durch die alpine Flora.

Wir verdoppeln deinen Einsatz – und investieren ihn gemeinsam mit dir in werthaltige Projekte am Berg.

Die Hälfte aller Kundengelder aus «Cause We Care» fliesst direkt in den Alpingarten. Damit finanzieren wir Pflegearbeiten und investieren in die Besucherlenkung vor Ort, um die raren und zum Teil bedrohte Arten weiter zu schützen.

I care. We care. Cause We Care. Für den Gornergrat – heute und in Zukunft.

Lärchen und weitere Hochstapler – Höhenrekorde im Alpingarten 

Pflanzen, die hoch hinauswollen, brauchen einen langen Atem – oder besser gesagt: extreme Anpassung. Denn oberhalb von 3000 Metern wird es selbst für die widerstandsfähigsten Alpenpflanzen eng: Die Vegetationszeit ist kurz, die Strahlung intensiv, Wind und Frost lassen kaum Raum für zartes Wachstum.

Und doch gibt es Überlebenskünstler: Eine Saussurea – auch im Alpingarten vertreten – wurde im Himalaja auf über 6400 m entdeckt. In Europa hält ein Steinbrech auf dem Dom mit 4450 m den Höhenrekord.

Auch der Gornergrat überrascht: Viele Arten steigen hier höher als in anderen Alpenregionen. Ein stiller Star unter ihnen ist die Lärche. Während sie im Tal als mächtiger Baum mit breitem Stamm wächst, zeigt sie sich hier auf 2800 m nur noch als gedrungener, strauchartiger Überlebenskünstler – vom Wind geduckt, kaum kniehoch, aber voller Leben. Ein echter Rekordhalter unter den Bäumen der Alpen – und eine kleine botanische Sensation.

Der Alpingarten am Gornergrat ist ein einzigartiges Schaufenster dieser Höhenkünstler – und eine Einladung, ihre erstaunlichen Strategien zum Überleben in der Extremhöhe aus nächster Nähe zu entdecken.

Öffentliche Führungen im Alpingarten Gornergrat

Samstag, 26. Juli & Sonntag, 27. Juli 2025

Interessierte Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, den Alpingarten auf 2'800 m ü. M. näher kennenzulernen. An beiden Tagen gibt es Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur geführten Besichtigung.

Kostenlose Führungen

🕛 12.00 Uhr und 14.00 Uhr (Dauer: ca. 45 Minuten) Der Botaniker und Exkursionsleiter Adrian Möhl führt durch den Alpingarten und erläutert, wie dieser neu angelegt und beschriftet wurde. Dabei erzählt er auch Hintergründe zur alpinen Flora und zur praktischen Arbeit vor Ort.

Fragen & Austausch

🕚 11.00–15.00 Uhr Zwischen den Führungen stehen Herr Möhl und Studierende der Universität Bern für Fragen zur Verfügung. Pflanzenliebhaberinnen und -liebhaber erhalten hier fundierte Informationen zur alpinen Pflanzenwelt am Gornergrat.

Die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns auf fachlich Interessierte und alle, die mehr über alpine Pflanzen erfahren möchten.

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